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Jekaterinburg

Jekaterinburg wird bei uns oft auch als Ekaterinburg geschrieben. Das kyrillische "E" wird jedoch als "Je" ausgesporchen. Ich halte daher die Schreibweise Jekaterinburg als korrekter und verwende sie hier ausschliesslich.

Die Millionenstadt knapp hinter dem Ural war erste Stadt, welche wir nach eineinhalb Tagen Fahrzeit besuchten. Zur Sowjetzeit hiess sie Sverdlowsk und war wegen der Rüstungsindustrie für Ausländer geschlossen. Bei der Transsib liesst man in der Regel immer noch Sverdlowsk als Stationsbezeichnung.

Zuerst ein paar Eindrücke von der Fahrt durch die Wälder zwischen Moskau und Jekaterinburg:

 

Auf einem Geleisefeld sieht man alte Dampfloks abgestellt:

Unsere Lokomotive bei einem Zwischenhalt. Während sonst der Zug nicht verlassen werden konnten, durften wir hier in Kirow ausnahmsweise die Füsse etwas vertreten.

Fussgänger überqueren in Russland die Geleise wo es ihnen passt. Diese jungen Männer krochen gar unter einem Personenwagen hindurch:

Dieser Obelisk markiert die Grenze zwischen Europa und Asien:

Insgesamt gibt es ca. 30 solcher Obelisken. Einen an der Strasse besuchten wir von Jekaterinburg aus:

Dass nicht alle Linien in Russland elektrifiziert sind, zeigt in meinen Augen dieser Zug. Ein Besucher meiner Seite denkt sich, hier handle es sich wohl um eine Rangierfahrt. So oder so, in der Umgebung von Jekaterinburg gibt es nicht elektrifizierte Eisenbahnlinien.

 

Oben an diesem Gebäude steht auf russisch "Bahnhof":

Wie in beinahe allen besuchten Städten findet man auch in Jekaterinburg Strassenbahnen und Trolleybusse (O-Busse wie nach dem deutschen Sprachgebrauch unsere Führerin sagte). Bei den Trams handelt es sich ausschliesslich um in Tschechien gebaute Tatra Trams:

 

Wir wurden von einer Reiseleiterin auch auf den ausgebauten öffentlichen Verkehr in Russland hingewiesen. Sie wisse nicht, wie dies in der Schweiz sein, in Deutschland liege der öffentliche Verkehr aber oft im Argen. Ob dies die Deutschen ebenso sehen? Nun, ich bin eigentlich mit dem öffentlichen Verkehr in der Schweiz und insbesondere im Kanton Zürich recht zufrieden.

In Jekatrinburg findet man auch eine neu angelegte Fussgängerzone:

 

Hier hat man ausnahmsweise auch an Sitzbänke gedacht:

Neben den im ganzen ehemaligen Ostblock anzutreffenden Plattenbauten wurden auch in Jekatrinburg viele gebaut:

 

Noch zwei Bilder aus Jekaterinburg:

Die Zeichen der ehemaligen Sowjetunion findet man in Jekaterinburg immer noch. Sie sind Teil der Geschichte des Landes und werden wohl oft bestehen bleiben. In Sibirien wurden in der Regel auch die Strassennamen nach Karl Marx und Lenin beibehalten. Diese Orte entstanden meist erst mit dem Bau der transsibirischen Eisenbahn vor gut 100 Jahren. Damit haben sich die ursprünglichen Namen nicht so sehr eingeprägt:

 

Das Regierungsgebäude mit dem Sowjetstern:

Ein Denkmal zur Erinnerung an den Tschetschenienkrieg:

Jekaterinburg ist bei uns vor allem bekannt, weil die letzte Zarenfamilie hier umgebacht wurde. Als sich die weisse Armee Jekaterinburg näherte, befahl der Gebietvorsitzende die Tötung der ganzen Familie. Vor einigen Jahren wurde die Zarenfamilie heilig gesprochen. Für mich eigentlich unverständlich. An der Stelle des Hauses, in dem die Zarenfamilie starb, steht heute diese Kirche. Das Haus wurde Ende der Achtzigerjahre abgerissen:

 

Dort wo die die Gebeine der Zarenfamilie gefunden wurden, errichtete man in den letzten Jahren mehrere Kirchen. Diese stehen in einem typischen Wald. Man findet in diesen Wäldern vor allem Birken. Weiter gegen Osten treten dann vermehrt Nadelbäume auf:

 

Beim Besuch der Kirche müssen Frauen ein Kopftuch und einen Rock tragen. Sie können vor der Kirche ausgeliehen werden:

 

Die Abfahrt naht. Unsere Schaffnerin wartet auf die Gäste. Hinten der Duschwagen:

Bei der Abfahrt wurde wiederum eine in der Tschechoslowakei im Jahre 1964 gebaute CS2 vorgespannt:

 

Studiengebühren in Russland. Geschockt hat mich die Reiseleiterin in Jekaterinburg mit der Information, in Russland würden für eine Teil der Studenten Studiengebühren erhoben. Die Freiplätze seien sehr beschränkt und entsprechend begehrt. In Sibirien wurde von 60% Freiplätzen gesprochen. Offenbar ist diese Zahl regional verschieden. Auch ist die Zahl offenbar im Sinken begriffen. Daneben gibt es auch private Universitäten. Die Studiengebühren sollen ca. 30'000 Rubel pro Jahr betragen. Als Lohn eines Angestellten wurden verschiedene Zahlen genannt. Man sprach von einem normalen Lohn von 3500 Rubel pro Monat, die Reiseleiterin in Irkutsk nannte 6000 Rubel als Durchschnittlohn (Quelle Internet), ich hörte aber auch 5000 Rubel. So oder so sind 30'000 Rubel Studiengebühren für viele Studenten horrend. "Auch bei den Plätzen mit Studiengebühren herrscht Wettbewerb" wurde mir gesagt. Aber bestimmt nicht der gleiche wie für die freien Plätze.

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