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Archiv aktuell Februar 2000

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In Dietikon ist nicht los z.B. am Milleniumssilvester

Mit Wehmut erinnere ich mich an die Zeiten der sozialdemokratischen Stadtpräsidenten Hans Frei und Markus Notter zurück. Mit Ausstellungen wie der Eisen 89 und der 900 Jahrfeier war in Dietikon einiges los. Auch die Bürgerlichen konnten voll hinter diesen Anlässen stehen und unterstützten die Verwirklichung mit vollen Kräften. Ein Kulturangebot wurde aus der Taufe gehoben, das die Bevölkerung in Scharen zu Konzerten und Theateraufführungen lockte. Am Silvester wurde auf dem Kirchplatz ein Zelt aufgestellt und alle konnten den Beginn des neuen Jahres gemeinsam mit den Mitbürgern begehen. Am letzten Silvester des Jahrtausends war auf dem Kirchplatz nichts als gähnende Lehre zu sehen. Nicht einmal an diesem speziellen Silvester hat es Dietikon zu einem Volksfest gebracht. Mit Wehmut hörte ich am Radio, dass z.B. Walenstadt eine Feier organisiert habe. Viele Dietikerinnen und Dietiker fuhren dann mit dem Zug nach Zürich, wo ein grosses Feuerwerk das Millenium würdig beging. Warum ist heute in Dietikon so nichts los? Oder darf der gewerbenahe Stadtpräsident die privaten auf Gewinn ausgerichteten Neujahrsfeiern nicht konkurrenzieren ?

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Verkehrspolitik aus der Mottenkiste ?

Der Stadtrat von Dietikon will mit einer Behördeninitiative verlangen, dass die Mutschellenstrasse endlich gebaut wird. Die Mutschellenstrasse soll von der Ueberlandstrasse beim Rangierbahnhof hinter dem Staffelackerquartier hindurch über die Grunschen in Richtung Aargau führen. Auch wenn mit einer teilweisen Ueberdeckung der schlimmste Lärm abgehalten werden kann, so werden die Abgase selbstverständlich weiterhin in die Dietiker Luft abgelassen.

Wie es in der Grunschen und im Reppischtal nachher aussehen wird, kann man sich heute noch kaum vorstellen. Auf jeden Fall sind die Probleme hier wohl gar nicht auf eine vernünftige Art zu lösen.

Seit Jahrzehnten versucht man die Strassenverkehrsprobleme mit immer neuen Strassen zu lösen. Man merkt dabei nicht, dass man den kritischen Ort nur wieder verschiebt. Dies ruft dann wieder nach neuen Strassen und so weiter. Dabei wird vergessen, dass jedes Fahrzeug einmal in ein Wohnquartier hinein fährt und dort zwangsläufig wieder Menschen und vor allem Kinder gefährdet.

Kein Wunder versucht der Stadtrat dem Volk neue Strassen schmackhaft zu machen, will er doch mit der IKEA ein Unternehmen, das ausgesprochen viel Autoverkehr nach Dietikon bringen wird in unsere Gemeinde locken. Dass allerdings ausgerechnet die Partei des Stadtpräsidenten immer kleinere Kantonssteuern fordert und jetzt vom gleichen Kanton Beträge in zweistelliger Millionenhöhe für eine neue Strasse verlangt erstaunt doch ein wenig.

Die Politik mit immer neuen Strassen die Verkehrprobleme in den Griff zu bekommen mutet wie ein Rückfall in die längst als falsch erkannte Verkehrspolitik der fünfziger Jahre an. Heute wissen wir, dass mit Privatautos die Menschen in unserer dicht besiedelten Region gar nicht mehr befördert werden können. Eben darum hat Zürich die S-Bahn gebaut. Will unser Stadtrat leere S-Bahn Züge und weiter verstopfte Strassen ?

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Die finanzielle Lage von Dietikon

Jedes Jahr legt der Stadtrat von Dietikon für die nächsten fünf Jahre einen Finanzplan vor. Darin sind die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben aufgelistet. Dieses Instrument sagt uns, welche Investitionen wir in der nächsten Zeit tätigen können.

Gut, wenn dieses Instrument etwas taugen würde. In den letzten Jahren waren die Ergebnisse des Finanzplanes ein dauerndes Auf und Ab. Vor drei Jahren sah der Finanzplan eine Steuererhöhung in zwei Jahren vor. Dann ein Jahr später, flugs vor den Wahlen, sah es wieder viel besser aus. Die Steuererhöhung war plötzlich in weite Ferne gerückt. Wieder ein Jahr später sah es ganz düster aus. Schon in im Jahre 2000 war eine Steuererhöhung auf das kantonale Maximum unumgänglich.

Wie sieht es nun heute aus ? Sie werden es erraten, die Berg und Talfahrt geht weiter. Die Situation hat sich schlagartig verbessert. Von Steuererhöhung keine Rede mehr. Sogar für einen hochbezahlten Wirtschaftsförderer ist jetzt Geld vorhanden.

Die Wirtschaft wurde in Dietikon schon lang gefördert. Stadtpräsident Hans Frei hat in seiner Amtszeit ein ganzes Industriegebiet aufgebaut. Ohne teuren Wirtschaftsförderer. Ich denke, es kommt letztlich auf den Willen an, jene Betrieb nach Dietikon zu bringen, die unsere Situation tatsächlich verbessern. Dazu braucht es eine vorausschauend planende Regierung. Ein gut bezahlter Wirtschaftsförderer kann höchsten Hilfe leisten, die Entscheidungen bleiben beim Stadtrat.

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